Raumschiff Hubertusburg

Raumschiff Hubertusburg

Traumschloss im Wandel

Das Schloss Hubertusburg in Wermsdorf zwischen Dresden und Leipzig öffnet in diesem Sommer erneut seine Tore. Die imposante Anlage ist eines der größten europäischen Jagdschlösser des 18. Jahrhunderts, trotz der historischen Bedeutung aber nur Wenigen bekannt. Nach vielen Nutzungsänderungen steht das Hauptgebäude des Schlosses heute leer. Seine Räume sind jedoch voller Erinnerungen an Menschen, die hier regiert, gejagt, gefeiert, gearbeitet, aber auch gelitten haben. 

  • Ausstellungsort Schloss Hubertusburg, Wermsdorf
  • Laufzeit 15.05.2022—31.10.2022

Film

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Raumschiff Hubertusburg Traumschloss im Wandel | Schloss Hubertusburg, Wermsdorf (15.5.—31.10.2022)

Errichtet

Im Auftrag Augusts des Starken als Jagdschloss für seinen Sohn errichtet (vollendet 1728), und für August III. von 1743 bis 1753 ausgebaut zur königlichen Residenz, dauerte der Traum des Rokokos nur wenige Jahre und platzte jäh durch Krieg, Plünderung und Bankrott. Schnell war sie vorbei, die Zeit der italienischen Oper, französischen Chics, bombastischer Jagdvergnügen. Einen Moment lang war Hubertusburg 1763 ein europäischer Friedensort. Dann wurden die bis auf die Schlosskapelle völlig ausgeräumten Säle zum Militärmagazin, zur Steingutfabrik und zum Gefängnis, schließlich zur Nervenheilanstalt, Luftwaffenschule und zum Landeskrankenhaus. Höfisches Vergnügen wich pragmatischem Nutzen.

Außenansicht Schloss
© SKD, Foto: David Pinzer
Außenansicht Schloss Hubertusburg in Wermsdorf

Ausstellung

Seit 30 Jahren steht das Hauptgebäude des Schlosses leer. Deshalb widmet sich die Ausstellung dem monumentalen Bauwerk als Ort von Träumen und Alpträumen, als Hülle für Ideen, mit Räumen, die auf Begegnung, Kunst und Dialog warten. Im Mittelpunkt der Schau steht die Geschichte dieses Baus und seiner wechselnden Funktionen, die in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen aufbereitet wurde. 

Plünderung

Jeder Ausstellungsraum behandelt dabei thematisch eine Episode. Reich verzierte Gewehre und Waffen sowie Grafiken sind Zeugnisse für die ursprüngliche Nutzung des Baus als Jagdschloss im 18. Jahrhundert. Repräsentation und Zeremoniell werden anhand einer königlichen Geburtstagsfeier aufgearbeitet und beispielsweise durch einen aufwendig geschnitzten Audienzstuhl illustriert. Die Plünderung des Schlosses durch die preußische Armee im Siebenjährigen Krieg wird an einer interaktiven Station erfahrbar, die Einblicke in den Versteigerungskatalog der entwendeten Gemälde gibt.

Audienzstuhl
© SKD, Foto: David Pinzer
Audienzstuhl Dresden, 1733/40 SKD, Kunstgewerbemuseum

Janke

Zudem werden der zweijährige Gefängnisaufenthalt August Bebels und Wilhelm Liebknechts sowie deren Rezeption in der DDR aufgearbeitet. Die Phase, in der das Schloss eine Nervenheilanstalt beherbergte, wird anhand des einstigen Patienten Karl Hans Janke (1909−1988) und einer Auswahl seiner Werke erläutert. Während seines fast vierzigjährigen Aufenthaltes in der psychiatrischen Einrichtung entwickelte und zeichnete er Flugobjekte und futuristische Raumschiffe. Neben Fotografien der leerstehenden Räume, die die Leipziger Künstlerin Louise Walleneit erstellte, ergänzt die zeitgenössische Arbeit „Zweite Haut“ (2001) der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota die Schau.

farbige Zeichnung einer Raumfähre
© Foto: Ausstellung Karl Hans Janke/ Rosengarten e.V., Wermsdorf
Karl Hans Janke, Raumfähre, 1956 farbige Zeichnung, Größe ca. A4-Format

Programm

Historische und zeitgenössische Kunstwerke und Alltagszeugnisse laden zum Nachdenken ein, zur Reflexion über Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Hubertusburg. Interaktive Elemente und Fragen, die die Besucher*innen in der Ausstellung beantworten können, runden die Schau ab. Die Ausstellung wird ergänzt von einem vielfältigen Begleitprogramm.

Ausstellungsansichten

Termine

Aktuell keine Termine

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