Ausstellungsansicht "Weltsicht und Wissen um 1600"
© SKD / Juergen Loesel

Kunstkammer

Weltsicht und Wissen um 1600

Bohrer, Beile, Hobel, Gartenharken, Spaten und Baumscheren — kaum vorstellbar, dass es das heutige Baumarkt-Inventar in 500 Jahren ins Museum schafft. In der Kunstkammer sind es neben dem Material und der aufwendigen Verarbeitung der Objekte aus der Spätrenaissance vor allem ihre einstigen Besitzer, die die Museumsreife der Werkzeuge und Gartengeräte rechtfertigen. Denn auch Fürsten hatten Freizeit — und so sammelte Kurfürst August von Sachsen (1526-1586) als Kunsthandwerker und Gärtner neue Kraft fürs Regieren. Mit Erfolg: Unter ihm entwickelte sich Sachsen zu einem der mächtigsten und reichsten Fürstentümer innerhalb des Reiches. Auch von ihm gedrechselte Elfenbeinstücke, Schreib- und Zeichengeräte und mehrere Portraits machen den Herrscher als Menschen nahbar. 

  • Öffnungszeiten täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen 24.12.2024 10—14 Uhr (Heilig Abend) 31.12.2024 10—16 Uhr (Silvester) 25.12.2024, 10—18 Uhr (1. Weihnachtstag) 26.12.2024, 10—18 Uhr (2. Weihnachtstag) 31.12.2024, 10—16 Uhr (Silvester) 01.01.2025 12—18 Uhr (Neujahr)
    03.02.2025 — 14.02.2025  geschlossen
  • Eintrittspreise regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
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Holzparkett, wechselnde Grüntöne an den Wänden und Tageslicht, das durch die Fenster fällt, schaffen in den sieben Ausstellungsräumen im Georgenbau des Dresdner Residenzschlosses, in dem die sächsischen Kurfürsten und Könige einst wohnten, eine nahezu private Atmosphäre. Neben der vermutlich weltweit größten Sammlung von Handwerks- und Gartengeräten der Renaissance überraschen weitere vermeintliche Alltagsgegenstände: In einem für die Kurfürstin Anna zusammengestellten Tischkabinett befinden sich sechs venezianische Seifenkugeln, Nähzeug und eines der frühesten erhaltenen Fernrohre. 

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Schon damals

Schon damals faszinierte die weite Welt: Schildkrötenpanzer zeugen neben Gefäßen aus Elfenbein, Schneckengehäusen oder Korallen vom damaligen Fernweh. Darunter auch der Zahn eines Wals, den man um 1600 noch für das Horn des damals sagenumwobenen Einhorns hielt, dessen Pulver als Allheilmittel gegen Epilepsie, Pest, Tollwut und Wurmbefall galt.

Das Bekenntnis der sächsischen Kurfürsten zur lutherischen Reformation verdeutlicht ein Raum mit originalen Ausstellungsteilen der Schlosskapelle: Die Eichenholztür, Portalelemente und der Taufstein sind hier zu sehen. "Weltsicht und Wissen um 1600" beleuchtet die Neugier, den Wissensdurst, die Besitzfreude und die Begeisterung für schöne wie kuriose Dinge, die das Entstehen der Kunstkammer um 1600 angetrieben haben — und auf die ein Teil der Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden heute zurückgehen.

Spielstein, bemalt mit einem Portrait
aufwendig gemustertes Beil
Rüstkammer
aufwendig verziertes Werkzeug
Rüstkammer
reich verzierter, aufgeklappter Schrank
Kunstgewerbemuseum
Fläschchen mit integrierter Taschenuhr, aufwendig verziert mit Jagdszenen
hornförmiges Behältnis, verziert mit Tiermotiven
mit Rankenmuster verzierter Hobel
Rüstkammer
Kanne auf Sockel, blütenförmiger Deckelgriff
Grünes Gewölbe
aufwendig verzierte Pistole
Rüstkammer
Pokal aus Schneckengehäuse, auf dem Deckel Korallenzinken, steht auf Ständer mit Meeresmotiven
Grünes Gewölbe
mit Figuren verziertes Kästchen
Rüstkammer
Kanne auf Sockel, blütenförmiger Deckelgriff
Grünes Gewölbe
reich verzierter, aufgeklappter Schrank
Kunstgewerbemuseum

Impressionen

Förderer

Hauptförderer

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